“Flower-Class” aus dem 3 D-Drucker

Nachdem ich einige Erfahrungen mit 3 D-Druckern gesammelt und etliche mehr oder weniger sinnvolle Kleinigkeiten damit gedruckt habe, möchte ich nun einmal ein größeres Projekt starten. Dabei sollen verschiedene Interessensgebiete kombiniert werden. Warum nicht den 3 D-Druck mit dem Modellbau verbinden?

Da ich kein Meister im Konstruieren bin, habe ich ein wenig im weltweiten Netz gesucht. Fündig geworden bin ich dann bei CGTrader. Druckdateien für ein komplett durchkonstruiertes Schiff, ein Modell der Flower-Klasse im Massstab 1:48 (hier findet man Infos zum Original bei Wikipedia) von Benjamin Eng (Bens Worx).

HMS Sackville – die letzte noch existierende Einheit der Flower-Klasse (Foto aus der deutschen Wikipedia)

Da das Original etwa 62 Meter lang war, sollte das Modell eine Rumpflänge von ca. 1,30 Meter haben, also schon ein ansehnliches Projekt.

Ich habe also die 50 Euro bei CGTrader investiert. Was habe ich dafür bekommen?

Neben einer sehr detaillierten Anleitung in englischer Sprache erhält ma die Druckdateien sämtlicher benötigter Teile in verschiedenen Formaten als Download. Sollten einmal Dateien verloren gehen, z.B. weil eine Festplatte abraucht, man einfach zu blöd ist oder der Rechner getauscht wurde, kann man als registrierter User bei CGTrader den Download jederzeit wiederholen.
Da ich nicht direkt nach dem Download mit der Produktion begonnen hatte, konnte ich zwischenzeitlich einen komplett neuen Download mit überarbeiteten Druckdateien ohne Aufpreis herunterladen.

HMS Arrabis – Einheit der Flower-Klasse (Foto aus der deutschen Wikipedia)

Bevor man loslegt, sollte man sich die Anleitung einmal durchlesen und den Rat des Autors befolgen, sich an die Reihenfolge in der Anleitung zu halten.

Ich selbst habe – wie oben bereits erwähnt – erst einmal abgewartet und nach Erfahrungsberichten von Schiffsmodellbauern gesucht, die dieses Projekt durchgezogen haben. Bei einigen Modellbauzeitschriften wurde ich tatsächlich fündig – und kam zu dem Schluss, dass ich statt des empfohlenen Materials PLA einen besser geeigneten Werkstoff verwenden sollte.
Denn einige Erbauer des Schiffchens bemerkten, dass PLA zwar gutmütig in der Verarbeitung sei, aber die Drucke Probleme mit Wärme haben. Blöd, wenn man sein Modellschiff überwiegend in den Sommermonaten bei praller Sonne auf dem Gewässer fahren lassen möchte.

Also habe ich erst einmal Druckversuche mit verschiedenen Materialien unternommen und habe dann mit ABS das für mich ideale Filament gefunden.
ABS benötigt zwar ein wenig mehr Liebe und Zuwendung als beispielsweise PLA, vor allem weitaus höhere Temperaturen. Das Druckbett wird auf ca. 95 Grad hochgeheizt, und die Düse drückt den Kunststoff mit 240 Grad aufs Druckbett.
Ich habe mir eine simple Einhausung für den Drucker gebaut – dies schützt einerseits das Druckstück gegen Zugluft und spart andererseits Energie, denn durch die Umhausung entweicht weniger Wärme, somit muss nicht so intensiv nachgeheizt werden.