Modellbahn

Wie bei so vielen Jungen in meiner Generation begann die Modellbahn-Karriere mit einem Oval rund um den Weihnachtsbaum. Bei mir war es eine Märklin-Startpackung mit den berühmt-berüchtigten Metallgleisen und der millionenfach unter die Menschheit gebrachte Lokomotive der Baureihe 89. Dazu gab es noch eine Schaffnerausstattung in Form einer Mütze, einer Pfeife, eines Signalstabs und einer Schaffnertasche…mit originalgetreuen Fahrkarten.

In der Folge gab es sporadisch Ergänzungen in Form von Weichen, Lampen, diversen Modellgebäuden, natürlich dem berühmten Drehkran (der mit dem Magneten) und auch Rollmaterial. Star der Loks war die V 200, die seinerzeitige Paradelok der Deutschen Bundesbahn. Diese Lok hatte mein Vater zusammengebaut, da von Märklin seinerzeit diverse Fahrzeuge als Bausatz angeboten wurden.

Allerdings hatte ich nie eine feste Anlage in Form beispielsweise einer Platte – die Schienen wurden immer wieder mal aus den Kisten gepackt und auf dem Boden aufgebaut, bis die Lust langsam abnahm und mal wieder Staub gesaugt werden sollte.

Mit der Pubertät versank die Modellbahn zunächst komplett in der Versenkung, wurde aber nie ganz vergessen.

Irgendwann wurde ich auf die neuen Kunststoffgleise von Märklin aufmerksam, die sahen wirklich viel originalgetreuer aus als die spielzeughaften M-Gleise. Also wurden einige dieser Gleise beschafft, und auch ein paar neue Loks kamen hinzu. Es blieb aber nichtsdestotrotz bei der nicht-permanenten Spielbahn, irgendwann auch mit ein paar der neuen C-Gleise. Man konnte ja praktischerweise mit Hilfe von Verbindungsgleisen alle drei Systeme zusammen verwenden.

Dann war wieder eine Pause….bis zur Digitalisierung.

Dieser Computerkram hat mich seit jeher fasziniert, und so war ich an dem Thema digitale Modellnbahn äußerst interessiert und habe mich mit Fachliteratur eingedeckt. Irgendwann wollte ich das Gelesene auch einmal in der Praxis ausprobieren und habe mir die passende Hardware zugelegt, zugeschnitten auf das vorhandene Märklin-Material. In die eine oder andere Lok wurde dann ein günstiger Decoder eingelötet und die ersten praktischen Fahrversuche durchgeführt.