Ich liebe sie…die “netten” Hilfssheriffs

Da hatte ich kürzlich in einer Facebookgruppe eine Drohnenfoto eines Bahnhofs einer Schmalspurstrecke im tiefsten Sachsen eingestellt.
Das Foto kam grundsätzlich in der Gruppe ganz gut an, bis dann auf einmal eine Dame “auftauchte” und wörtlich und ansatzlos Folgendes loslies: “Über angrenzenden bewohnten Gebiet? Genehmigung?”
Keine Begrüßung, kein “Ich habe da mal eine Frage.” oder etwas Ähnliches.
EIn ganz kleines bisschen verärgert (aber wirklich nur ein wenig) antwortete ich: “Bist du Drohnenpilotin? Kennst du das Luftfahrtrecht? Ich kenne es…”
Ihre Antwort: “interessant. Einfach direkt auf die Frage antworten ist nicht oder”
Meine Antwort: “Welche Frage?” (Fragen sind für mich vollständige Sätze und nicht das Einwerfen einzelner Worte.)
Ihre Entgegnung: “lesen und verstehen musst du wohl noch lernen.”.
Danach blockierte sie mich, so dass ich (vielleicht zum Glück) nicht mehr mit ihr diskutieren konnte/musste.

Ich hatte nämlich egentlich keine Lust, mit einer relativ unfreundlichen jungen Dame (ich habe mich im Netz mal zu der Person schlau gemacht – im Verhältnis zu mir fehlt der jungen Frau doch noch etwas Lebenserfahrung), deren Intention ihrer Frage ich zu diesem Zeitpunkt nicht einordnen konnte, in ein Streitgespräch über Luftrecht und Drohnenbestimmungen zu geraten. Und auch nicht über die Tatsache, dass ich mich regelmäßig auf verschiedensten Wegen darüber informiere, ob ich den geplanten Flug durchführen darf oder nicht.

Zunächst weist mich bereits die Drohnenapp auf eventuelle Einschränkungen hin, zusätzlich verwende ich eine App der Luftaufsicht. Danach war das größte Problem ein in der Nähe liegenden Freibad, von dem war ich aber definitiv weit genug entfernt.

Das nächste Problem war, dass ein Flug in der Nähe von Bahnanlagen eigentlich auch grundsätzlich ausgeschlossen ist, ein Telefonat mit einem Mitarbeiter der Bundespolizei klärte mich jedoch darüber auf, dass wegen des musealen Zwecks der Bahn ein Aufsteigen der Drohne bei Beachtung allgemeiner Sicherheitsaspekte durchaus möglich sei. Eine Oberleitung hat die Strecke nicht, also ein Risikofaktor weniger.

Aber um all das ging es der guten Frau ja anscheinend nicht, sie wollte mich einfach nur trollen und kam mit dem schwächsten Argument, der Nähe zu Wohnhäusern.

Tatsächlich darf ich mit meinem Fluggerät auch direkt über Wohngrundstücken fliegen, sollte dabei aber – wenn es nicht mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden ist – mit dem Grundstückseigentümer über mein Vorhaben reden. Selbstverständlich ist die Privatsphäre beim Filmen und Fotografieren zu wahren. Während der Aufnahmen bin ich übrigens über keine Wohngrundstücke geflogen.

Langer Refe – kurzer Sinn:
Ich habe keine Probleme damit, zu erklären wieso und warum ich etwas darf oder nicht darf, wenn man mich freundlich fragt. Probleme habe ich mit selbsternannten Hilfssheriffs und -innen, die einem von oben herab erzählen wollen, dass man sich nicht richtig verhält. Probleme habe ich auch mit Internettrollen – am schlimmsten sind Kombinationen dieser Figuren.

Noch ein Nachtrag: Wenn diese Tante im Internet erzählt, dass sie mit einem Auto von A nach B gefahren ist, frage ich ja auch nicht: “Über öffentliche Straßen? Führerschein?”

So, jetzt habe ich mich genug ausgekotzt…

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